Kurzgeschichte · 27. März 2025
Ich gehe hin, ich gehe nicht hin. Es wäre besser nicht hinzugehen, die Dinge und vor allem die Vergangenheit ruhen zu lassen. Aber ich bin neugierig. Ich will wissen, wer sie ist, was sie denkt, wie sie lebt. Wenn ich ehrlich bin, fasziniert mich diese Frage schon seit Jahren. Aber kann ich mit den Konsequenzen leben?

Erzählung · 13. März 2025
Ich will die Dinge anders haben, aber sie ändern sich nicht. Ich will die Dinge anders sehen, aber ich ändere mich nicht. Ich will so vieles anders machen, aber ich mache es nicht. Ich muss endlich eine Entscheidung treffen. Obwohl ich Angst davor habe ...

Poem · 27. Februar 2025
Du kannst so atemberaubend sein. Im Sonnenaufgang hüllen Nebelschwaden deine Schönheit ein. Keine ist so gebaut wie du – so nah an den Himmel kommst nur du. Diesen Frühherbst eroberst du mein Herz. Dabei bin ich nur einer von vielen, die in deinem Rhythmus schwimmen. Du ignorierst, wie die Uhren unter dir rasen, die Hektik der Massen, auf der Suche nach einem Platz zum Parken. Blechschlangen warten, im Konzert der Ampeln. Du schaust nur zu ...

Buchrezension · 13. Februar 2025
In „Before the coffee gets cold“ von Toshikazu Kawaguchi geht es um ein ganz besonderes Café in Tokyo. Ein Café in dem die Gäste von einem ganz bestimmten Sitzplatz aus in die Vergangenheit und die Zukunft reisen können. Doch es gibt Regeln. Sie dürfen während ihrer Zeitreise den Stuhl nicht verlassen, sie können nur Menschen treffen, die zu dem Zeitpunkt, zu dem sie reisen im Café sind. Sie können nur eine einzige Reise unternehmen. Und ganz besonders wichtig ist die letzte Regel ...

Kurzgeschichte · 23. Januar 2025
Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort. Das sage ich mir immer wieder. Es ist nicht meine Schuld. Und ich weiß, dass ich auf der richtigen Seite der Geschichte stehe. Aber das ändert nichts an dem schrecklichen Lauf, den die Dinge genommen haben. Wenn wir uns nicht mehr auf die Menschlichkeit einigen können, bin ich den Leuten auf der falschen Seite der Geschichte ähnlicher, als mir lieb ist.

Kurzgeschichte · 09. Januar 2025
Ich war mit einer Freundin Pizza essen, als ich am Nebentisch dieses Gespräch mit anhörte. Ich glaube nicht, dass die das ernst gemeint haben. Oder will ich es nur nicht glauben? Letztendlich kann es mir egal sein. Sie haben einen Mordkomplott geschmiedet. Aber wenigstens trifft es den Richtigen. Manche Menschen verdienen nichts anderes.

Kurzgeschichte · 20. Dezember 2024
Von oben sahen die Häuser in der Straße aus wie Klone. Elegante Zweifamilienhäuser mit Gärten, die an Kaninchenställe erinnerten, getrennt von Auffahrten und Garagen, in denen familienfreundliche Luxuskarossen parkten. Die Weihnachtsbeleuchtung blinkte in die Morgendämmerung, erhellte die zarte Schneeschicht auf dem Asphalt. Die Straße lag still und friedlich da, sowie ihre Bewohner, die sich noch in ihren Betten räkelten und darauf warteten, dass der Tag anbrach. Ein weiterer Tag in der Hölle.

Buchrezension · 12. Dezember 2024
„Die Heimkehr“ von John Grisham besteht aus drei Kurzromanen. Der erste handelt von Mack Stafford, einem Kleinstadtanwalt aus dem Süden der USA, der sich mit einer Menge gestohlenem Geld aus dem Staub gemacht hat. Dabei hat er seine Frau und seine beiden Töchter zurückgelassen. Nun ist seine Frau todkrank und er möchte wieder zurück, um für seine Töchter da zu sein. Doch kaum ist er wieder im Lande, heftet sich das FBI an seine Fersen ...

Kurzgeschichte · 21. November 2024
Er war der einzige Radfahrer bei diesem Wetter. Es nieselte, das herabgefallene Herbstlaub war rutschig und die kaum voranschreitende Morgendämmerung gab ihm das Gefühl erst im letzten Augenblick im Scheinwerferkegel der Autos sichtbar zu sein. Doch das Risiko nahm Robert gerne in Kauf. Er wurde lieber von einem unachtsamen Autofahrer aus dem Leben gerissen, während er den kalten Wind auf seinen Wangen und das Brennen in reinen Beinen spürte, als elendig an einer Krankheit zu verrecken, die ...

Erzählung · 14. November 2024
Ich weiß nicht mehr, wann er mir zum ersten Mal auffiel. Aber es muss an einem dieser Morgen gegen 7: 30 Uhr gewesen sein, als ich auf die Erlaubnis der Fußgängerampel gewartet habe, die Straße zu über­queren. In Gedanken war ich wahrscheinlich schon im Büro, in der Hand hatte ich vielleicht eine Dose mit meinem Mittagessen. Und dann, als ich die Straße überquert habe, als das stetige Motorenbrummen meinetwegen endlich zum Erliegen kam, muss ich ihn gesehen haben. ...

Mehr anzeigen