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Changes

Alles ändert sich und doch ändert sich nichts. Zumindest nicht das, was sich ändern soll.

Aus Winter wird Frühling und ich sitze am Fenster, beobachte die Launen der Jahreszeiten und warte auf diese eine Veränderung, die all den Druck, die Unzufriedenheit und Angst von mir nimmt. Ich verachte mich ein wenig dafür, aber ich möchte, dass du das machst.

Mal sollst du angestürmt kommen wie ein Platzregen, das Richtige sagen und das Richtige tun, ohne dass ich weiß, was das ist. Du sollst das wissen.

Dann wiederum sollst du einfach nur da sein, wie Sonne und Wolken, weil das meinem geplagten Kopf Linderung verschafft. Eine Linderung, die ohne dich nicht mehr möglich scheint. Ich finde keine Ruhe, keine Gewissheit das alles gut wird und keine Augenblicke, in denen es genug ist, zu atmen und meinem Herzschlag zu lauschen.

Und ich erschrecke. Ich habe zugelassen, etwas zu werden, das ich nie sein wollte.

Mein Blick ist unaufhörlich in die Ferne gerichtet, auf all die anderen, die plötzlich so weit voraus scheinen. Ich beobachte sie durch die Welt segeln, wachsen und erleben. Sie wirken so viel größer als ich. Sie schultern so viel Verantwortung, dass ich je länger ich dort hinstarre, mehr und mehr das Gefühl bekomme, meine Beine sind angekettet und zwingen mich, auf der Stelle zu treten.

Ich komme nicht mit, komme nicht voran und weiß doch gar nicht, was ich jage. Es soll mehr als das sein, was ich jetzt habe. Mehr als jeden Tag im Berufsverkehr dieselben Kennzeichen zu entdecken. Mich quält der Gedanke, den ganzen Sommer über auf derselben Liege in die Sonne zu blinzeln, dasselbe zu träumen, dasselbe zu vermissen, wie in den Jahren zuvor. Die Büsche wachsen wieder im selben Monat, das Grün explodiert zur selben Zeit, der Rasen verdorrt immer im August. Um mich herum ändert sich alles täglich, in mir ist alles erstarrt. Ich spüre ein Ziehen und ein Halten und ich weiß nicht, welche Richtung mir lieber ist. Wäre ich doch nur wie die Natur und wüsste, wann es Zeit ist zu blühen und zu erstarren.

 

Du sollst mich nicht retten und doch würdest du genau das tun. Denn du machst das Gewöhnliche besonders. Du bist das, wofür mir die Worte fehlen. Du bist die Veränderung, die ich mir wünsche.

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