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Wachsen auf Beton

Es ist nicht immer leicht, unsere Ziele zu verfolgen. Das Leben passiert, ändert die Umstände, auf die wir gerade noch vertraut haben und ändert unser Innenleben, unsere Sicht auf die Dinge. Es verteilt Rückschläge.

Wir verlieren Jobs werden bei Beförderungen übergangen, unsere Familien werden krank, wir werden verlassen, verletzen uns, müssen Ver­luste verkraften. All das weckt Zweifel und Ängste, lässt uns den Fokus verlieren. Wir wollen nicht mehr, fühlen uns schwach, brechen zusammen und wollen uns unter der Bettdecke verkriechen. Unsere Ziele er­scheinen uns so weit weg, so schwer zu erreichen. Wir verlieren Kraft und Motivation, sind bereit aufzugeben.

Wer kann das nicht verstehen? Es ist eben nicht leicht, unsere Ziele zu erreichen und zu verfolgen. Aber es ist einfach.

Um welches Ziel es auch geht, die Anforderung, die hauptsächlich an uns gestellt wird, ist aufzutauchen. Show up in der Schule, auf der Arbeit, vor dem Computer, in der Vorlesung, im Training. Was auch immer passiert, wir tauchen dort auf, wo wir sein müssen, um an unserem Ziel, an unserem Traum zu ar­beiten. Unsere Aufgabe ist es nicht ein Raumschiff zu bauen, sondern den nächsten Schritt zu unternehmen und dabei zu ver­stehen, dass dies allein von uns abhängt. Es ist unmöglich äußere Umstände zu kon­trollieren. Das Meer wird nicht ruhig, wenn wir uns das wünschen. Wenn wir wirklich zu Neuem segeln wollen, müssen wir auch durch Stürme segeln können, weil wir uns nie auf das Wetter oder die Umstände verlassen können. Aber das müssen wir auch nicht. Wir müssen nur den Moment gewinnen.

Wieder und wieder.

Wir müssen nur auftauchen, jeden Morgen. Einen kleinen Schritt nach vorne tun oder auch einfach nur durchhalten. Wir kommen unserem Ziel nicht näher, wenn wir uns verkriechen und in der Regel, wird keines unserer Probleme von untätigen darüber Nachgrübeln besser. Es geht nicht um die Zeit, die wir laufen oder die Trefferquote, die wir erreichen. Es geht nicht darum, beim Lernen mit anderen mitzuhalten, das nächste Projekt an einem Tag stemmen. Unsere einzige Aufgabe ist es, unser Bestes zu geben. So viel, wie wir an diesem Tag geben können. Für unser Ziel, für unseren Traum. Ob kleinste Schritte oder das simple Durchhalten, diese Konstanz wird sich auf lange Sicht lohnen. Die Ergebnisse werden kommen, die kleinen Siege, die mitten auf dem Weg so viel bedeuten und beflügeln können, die uns süchtig machen.

Es mag dauern, doch in der Einfach­heit die uns ans Ziel führt, liegt Schönheit. Wir mögen Motivation verlieren, doch wir brauchen ohnehin mehr als das. Etwas Tiefergehendes, etwas das uns auftauchen lässt, egal wie wir uns fühlen, selbst wenn uns gar nicht danach ist. Wir brauchen Disziplin und dürfen uns nicht verrückt machen lassen, mit Blicken auf den Punktestand und unseren Fortschritt. Der Samen einer jeden Pflanze wächst lange im Dreck, ehe im Sonnenlicht etwas sichtbar wird. Gedüngt, gewässert und ins rechte Licht gerückt, ist es für uns alle leicht, etwas zu erreichen. Aber es gibt Ziele und Träume, da braucht es mehr als das. Es gibt Umstände, da wird uns anderes abverlangt. Manchmal müssen wir wachsen, wie der Löwenzahn auf Beton.

Wir warten nicht mehr auf unser Glück.

 

Wir machen unser Glück selbst.

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