„The Midnight Library“ von Matt Haig wirft den Leser direkt in den Anfang vom Ende von Nora Seeds Leben. Die 35-jährige ist unglücklich mit ihrer Existenz, bereut das meiste, was sie im Leben getan hat. Als dann auch noch ihre Katze stirbt und sie ihren Job verliert. Sie denkt, sie hat dem Leben nichts mehr zu geben und vom Leben nichts mehr zu erwarten. Sie beschließt ihr Leben durch eine Überdosis Antidepressiva zu beenden. Doch anstatt zu sterben, landet sie in der sogenannten Mitternachtsbibliothek, einer Art Zwischenort zwischen Leben und Tod. Dort erwartet sie ihre ehemalige Schulbibliothekarin Mrs. Elm mit einem Buch voll der Dinge, die Nora bereut. Und sie bereut sehr viele ihrer Entscheidungen. Doch jetzt hat sie die Chance, all das, was sie bereut wieder "gutzumachen". Sie kann das Leben besuchen, in dem sie die Hochzeit mit Dan nicht zwei Tage vorher abgesagt hat. Sie kann das Leben besuchen, in dem sie ihre vielversprechende Schwimmkarriere verfolgt hat und Olympiasiegerin geworden ist. Sie kann das Lehm besuchen, in dem sie in der Band geblieben ist und ein berühmter Rockstar geworden ist. Wenn sie ein Leben findet, das sie leben will, dann bleibt sie in diesem, spürt sie eine tiefe Enttäuschung in den Leben, die sie besucht, dann findet sie sich in der Bibliothek wieder. Und so lernt Nora, das viele der vermeintlichen Chancen, die sie verpasst hat, gar nicht zu bedauern sind. Sie lernt, das vor allem die Perspektive auf das Leben zählt. Aber sie findet kein Leben, dass sie wirklich erfüllt. Und ihr läuft die Zeit davon …
Es ist ein wundervolles Buch mit einer sehr wichtigen und sehr schönen Botschaft. Absolute Leseempfehlung.
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