Die Wunde ist noch da und sie juckt manchmal.
Sie speit Erinnerungen an dich, bricht deine Versprechen noch einmal.
Sie lädt erneut deine Vergangenheit auf mir ab. Ich weiß wieder, dass ich es nicht geschafft hab deinen Glauben von den Zweifeln zu enteisen.
Der Schmerz schießt in meinen Gliedern auf und nieder, zwingt mich zu verharren. Ich will diese Endgültigkeit bekämpfen, der Realität keinen Glauben schenken.
Du hast uns aufgegeben vor langer Zeit. Und dennoch etwas von dir bleibt. Wir haben Hoffnung und Ängste geteilt. Bei dir meine Hoffnung, bei mir deine Angst verweilt. Du hast mir so viel Permanentes, aber auch viel Vergängliches gezeigt. Deine Sicht auf die Dinge waren eine unvergesslich wichtige Lektion, mit deinen Zweifeln zu leben ist jedoch eine Bedroh‘ng.
Dieses verängstigte Gesicht, das bin nicht ich. Ich muss mich wieder zusammensetzen zu meinem Selbst, das Hoffen neu erlernen die Splitter der Furcht entfernen. Ein bisschen verfluche ich dich, du bist die Lösung und das Problem. Du bist der Rausch, der mich befreit und der Kater, der mich in die Tiefe reißt. Die Flasche, die ich nicht trinken darf, die Bar, die ich nicht betreten darf.
Ich bin abstinent zu dir und finde so zurück zu mir.
Die Narbe ist noch da und sie schmerzt manchmal.
Ein Teil von mir fehlt und ich will, dass du ihn behältst. Er wird dir helfen, wenn du dich dem Leben stellst.
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