Niemand von uns ist davor sicher, etwas im Leben zu bereuen. Wir bereuen Worte, solche die wir gesagt und solche, die wir nicht gesagt haben. Wir bereuen, was wir getan haben und manchmal auch, was wir nicht getan haben. Wir bereuen unsere Entscheidungen und wir bereuen Entscheidungen, vor denen wir uns gedrückt haben.
Die Dinge, die wir im Leben bereuen, können uns verfolgen wie Geister. Verpasste Chancen und verlorene Gelegenheiten, endgültig erscheinende Entscheidungen und vor allem die Frage: Was wäre wenn? Hätten wir dieses oder jenes getan, hätte unser Leben dann eine andere Richtung genommen? Würden wir ein anderes Leben führen? Hätte uns eine andere Entscheidung glücklicher gemacht? All das kann uns quälen. Und das Schlimmste daran ist, dass wir auf diese Fragen keine Antworten erhalten können. Wir können nur spekulieren, diese Fragen nur in unseren Gedanken beantworten. Wir leben mit Geistern.
Es ist kein schönes Gefühl, etwas zu bereuen. Aber hin und wieder sind die Dinge, die wir bereuen, unsere Entscheidungen, Handlungen und Worte, nicht endgültig. Die Entscheidung für einen Job oder eine Karriere ist reversibel. Je nachdem an welchem Punkt im Leben wir stehen ist es schwieriger und vielleicht schmerzhafter. In der Regel haben wir einen „Status“ zu verlieren oder glauben das zumindest oder müssen unseren Stolz herunterschlucken. Wir allein entscheiden was schlimmer ist. Mit den Geistern zu leben oder etwas zu korrigieren, sofern das möglich ist. Die Gelegenheit ist immer da, nochmal das Klavier spielen anzufangen, nochmal etwas anderes zu studieren und eine andere Karriere einzuschlagen, die Aussprache herbeizuführen und die Dinge wieder gerade zu rücken. Wir können einiges von dem korrigieren, was wir bereuen, wenn wir es nur wollen. Das mag Mut kosten, aber es befreit uns von unseren Geistern.
Manche Dinge, die wir bereuen, sind nicht mehr zu ändern. Manchmal ist es zu spät, Aussprachen herbeizuführen oder etwas wieder gutzumachen. Manche Entscheidungen sind endgültig. Und alles, was uns übrigbleibt, ist das Beste daraus zu machen und vor allem, daraus zu lernen. Um das nächste Mal, besser zu entscheiden, anders zu handeln und weisere Worte zu wählen. Wir können im Leben aber nicht vorhersehen, welche Dinge, die wir tun oder die wir nicht tun, wir eines Tages bereuen werden. Wir haben keine Glaskugel. Wir haben nur die Gegenwart und den gegenwärtigen Moment, um zu leben. Wir müssen so handeln, reden und entscheiden, wie es sich im jetzigen Moment richtig anfühlt, nach bestem Wissen und Gewissen. Und wir sollten uns in diesen Momenten nicht von Angst, sondern von Hoffnung leiten lassen.
Auch das mag keine Garantie sein, im Rückblick nichts zu bereuen. Davor ist niemand gefeit. Doch wir sollten nie vergessen, dass vieles zu korrigieren ist und alles, was nicht mehr reversibel ist, ist eine Chance zu lernen, besser und weiser zu werden. Auch aus Digen, die wir bereuen, können wir das Beste machen.
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