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Furcht

Wir alle kennen das Gefühl, wenn sie von uns Besitz ergreift. Wir spüren sie im Herzen pochen, auf den Magen schlagen, Sie macht uns schwindlig, bringt uns zum Schwitzen oder Zittern. Was eben noch wichtig war, verliert schlagartig an Bedeutung, wenn wir ihr in die Augen sehen.

Der Furcht.

Wir haben Angst in konkreten Situationen, wenn wir Bomben und Schüsse hören, wenn wir vertrieben werden. Wir haben Angst vor Spinnen und Schlangen, wir haben Angst, wenn wir krank werden. Wir haben Angst, wenn wir mit echten physischen Herausforderungen konfrontiert werden. Und wir haben Angst in unseren Gedanken. Wir haben Angst vor der Zukunft, Angst vor Entscheidungen, Angst vor dem was passieren könnte, ohne dass es bereits passiert ist. Ob es nur in unserem Kopf ist oder in der realen Welt passiert, unser Körper fühlt sich gewarnt und ist bereit zum Kampf oder zur Flucht.

Aber diese Reaktion verpufft, wenn die Angst in unseren Kopf sitzt, in unseren Gedanken und Vorstellungen.

Wie schaffen wir es, uns nicht von unserer Angst kontrollieren zu lassen? Uns nicht von ihr einschränken zu lassen?

Wie so oft, ist auch hier der erste Schritt, unsere Ängste zu akzeptieren, als einen Teil von uns. Das gibt uns bereits einen Teil der Kontrolle über unsere Gedanken wieder. Um unsere Ängste wirklich zu besiegen, hilft allerdings nur, sie zu konfrontieren. Eine Spinnenphobie bekämpfen wir mit Spinnen, eine Spielphobie mit sozialen Verhalten. Je öfter wir uns unseren Ängsten stellen, umso kleiner werden sie, umso mehr können wir sie kontrollieren. Und umso stärker werden wir.

Wir wissen dann, dass sie uns einen Streich spielt, dass sie unsere Gedanken in die Irre führt, dass sie uns lähmen möchte. Aber dass wir uns trotzdem bewegen müssen, auf das zu, was unsere Gedanken in eine Abwärtsspirale der Angst dreht. Es ist kein leichter Weg und für viele von uns auch kein angenehmer. Aber es ist ein Weg, der uns zeigt, dass wir unseren Ängsten nicht hilflos ausgeliefert sind, dass wir unsere Gedanken und Vorstellungen aus ihrem Würgegriff befreien können. Auch wenn es sich manch­mal nicht so anfühlt.

Zu einem gewissen Grad können wir diesen Angstzuständen sogar vorbeugen. Indem wir Stress vermeiden, Sport treiben und Entspannungstechniken wie autogenes Training nutzen. Auch ausreichend Schlaf kann zur Verringerung unserer Ängste beitragen.

Wir sollten aber vor allem nicht vergessen, dass wir nicht schwach sind, weil wir mit Angstzuständen zu kämpfen haben. Sie sind eher ein Zeichen dafür, dass wir uns mehr mit uns Selbst beschäftigen, mehr auf uns Acht geben sollten. Wir sind ein Teil der Lösung und wir sind stärker als unsere Ängste.

Wir sind die Kerze, die die Dunkelheit in uns vertreiben kann.  

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