„Das Erschöpfte Gehirn“ von Dr. med. Michael Nehls befasst sich mit unserem Frontalhirn, das wir für verschiedene, alltägliche Aufgaben brauchen. So gehören zu den Aufgaben des Frontalhirns das Setzen von Zielen, die Erstellung von Prioritätenlisten, die Eigenmotivation, die Aufmerksamkeitssteuerung und die Selbstkontrolle. Insbesondere benötigen wir das Frontalhirn um mit dem sogenannten System-II zu denken, das intensiv, akribisch und langsam denkt, um damit alle möglichen Folgen einer Entscheidung zu berücksichtigen. Es ist ein Denken, das den Autopiloten in uns abschaltet und uns bewusst denken lässt.
Dr. Nehls erklärt, wie eine weitere Hirnregion, der Hippocampus als „Akku“ des Frontalhirns fungiert und uns - theoretisch - nicht nur lebenslanges Lernen und eine Stärkung der Exekutivfunktionen des Frontalhirns ermöglicht - und damit unserer mentalen Energie. Etwas, das uns heutzutage ständig abhanden zu kommen scheint. Und das nicht ohne Grund.
Laut Dr. Nehls verliert der Hippocampus der erwachsenen Bevölkerung etwas über ein Prozent seines Volumens pro Jahr, aufgrund unserer artfremden Lebensweise. Der Autor erklärt ausführlich, welche Änderungen uns zu einem artgerechteren Leben und damit zu mehr mentaler Energie verhelfen würden. Dazu gehören: einen Sinn im Leben zu finden, soziale Bindungen (soziale Medien sind nicht gemeint), Schlaf, gesunde Ernährung und mehr Bewegung in unserem Alltag. All das ist nicht neu und doch vernachlässigen wir genau diese alltäglichen Dinge, die eine Vielzahl unserer körperlichen und mentalen Probleme verbessern oder sogar lösen könnten.
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